Samstag, 30. August 2014

Die Vogelscheuche oder wie man die Natur aus der Stadt vertreibt

So da bin ich mal wieder!
Diesmal mit einem Thema, das man sicherlich mit einem lachenden und zugleich weinendem Auge betrachten kann.

Nachzulesen bei den Nürnberger Nachrichten:

Vogelscheuche für Wöhrder See gesucht

Da in der Kasse fränkischer Künstler-Hausfrauen ja meistens Ebbe herrscht, wäre dieser 450 Euro-Job doch sicherlich eine lukrative Einnahmequelle und eine wunderbare Gelegenheit, regelmäßig die Stadt meiner schlaflosen Jugendnächte aufzusuchen.


Bevor man jedoch eine Arbeitsstelle antreten kann, muss man sich ja erst einmal einem komplizierten Bewerbungsverfahren unterziehen, bei dem "Frau" ihre Eignung nachzuweisen hat.
Deshalb bat ich Chantal, mich bei meinem Vorhaben zu unterstützen.

Als erstes haben wir uns die passende Arbeitskleidung zugelegt, damit wir von den Gänsen und Enten am Wöhrder See als seriöse, angsteinflößende Respektspersonen wahrgenommen werden:




Mit Besen und Schaufel bewaffnet, würden wir zwar den Hinterlassenschaften des ungehorsamen Geflügels Herr werden, aber eine dauerhafte Vertreibung wäre damit nicht erreicht.

Ein weiteres Handwerkszeug musste her.
Wir wären nicht Wooly und Chantal, wenn uns da nicht auch die ultimative Lösung eingefallen wäre:






Das Endergebnis konnte sich wirklich sehen lassen!




Somit stand unserer Bewerbungsaktion nichts mehr im Wege und wir begaben uns mit unserer Vogelscheuche auf den Weg an den Wöhrder See:







Dort angekommen, machten wir uns selbstverständlich sofort an die Arbeit:





Da stand sie nun, unsere Wasservögelverjagungskonstruktion. Eine absolute Bereicherung für dieses "langweilige?" Stückchen Natur in der Stadt.


Nach getaner Arbeit gönnten wir uns noch eine kleine Pause in der herrlichen Spätsommersonne und genossen diese idyllische Ruhe mitten in der Stadt und schauten den Menschen zu, die abseits von Hektik und Stress, die Uferpromenade entlang spazierten.


Selbst unsere noch obdachlosen Volksbadenten genossen einen wundervollen Nachmittag mit ihren schön anzuschauenden Artgenossen.




Was wäre so ein sonniger Tag, ohne einen würdigen Abschluss in einem idyllisch gelegenen Biergarten? 



Irgendwann musste ich mich dann doch auf den Heimweg begeben und wählte wegen der Dunkelheit, den Weg entlang der beleuchteten Straße.
Was mir jedoch da zahlreich und in überdimensionaler Ausführung begegnete, ließ mich trotz meiner robusten Natur erschaudern.
Überaus gut genährte Tiere querten meinen zehnminütigen Fußmarsch. Geballte Präsenz zeigten sie an maßlos überquellenden Abfalleimern.



Dieses Erlebnis brachte mich wirklich ins Grübeln. 
Nein, ich werde mich nicht als Vogelscheuche für den Wöhrder See bewerben, da es durchaus ein paar dringlichere Probleme, als ein paar, seit Jahrzehnten hier heimischer Enten und Wildgänse gibt!

Aber vielleicht sollte ich den Verantwortlichen einmal erklären, dass ein einzelner Buchstabe, den Sinn eines Wortes komplett verändern kann.

In diesem Sinne!




1 Kommentar:

  1. hey Wooly, kann man deinen blog abonnieren? bei meinem fahrrad3gruen.wordpress.com geht das... Gehäkelte Grüße, Angelika

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